Wenn von Keimen im Trinkwasser die Rede ist, läuten bei vielen Menschen die Alarmglocken. Ist das gerechtfertigt? Nicht unbedingt. Obwohl Leitungswasser in Österreich streng kontrolliert wird, ist es nicht steril. Lesen Sie hier, welche Keime im Wasser enthalten sind und warum Sie sich darüber keine Sorgen machen müssen.
Was sind Keime?
Keime sind mikroskopisch kleine Lebewesen, die auch als Mikroorganismen bezeichnet werden. Sie lassen sich in drei Kategorien einteilen: Pilze, Viren und Bakterien. Wichtig: Nur die wenigsten Keime sind krankheitserregend. Die Mikroorganismen können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben.
Keime im Trinkwasser: Ein Grund zur Sorge?
Wasser stammt aus der Natur und besteht aus mehr als nur H2O. Neben dem reinen Wassermolekül, das aus 2 Wasserstoff- und einem Sauerstoff-Ion besteht, enthält unser Trinkwasser auch Mineralien und Mikroorganismen bzw. Keime. Keime sind also ein natürlicher Bestandteil des Wassers. Unser Wasser ist demnach nicht steril. Doch dieser Fakt muss nicht zwangsläufig Grund zur Sorge sein. Denn Keime werden in drei unterschiedliche Klassen eingeteilt:
- Apathogen: harmlos für den Menschen
- Potenziell pathogen: gesundheitliches Risiko für immunschwache Menschen
- Pathogen: in jedem Fall krankheitserregend
Apathogene, harmlose Mikroorganismen sind zu einem gewissen Grenzwert erlaubt. Sie können das Wasser von schädlichen Substanzen reinigen, indem sie bestimmte organische Substanzen für ihren Stoffwechsel nutzen und diese dadurch abbauen. Oder sie hemmen Fäulnisbakterien und unterstützen dadurch die Selbstreinigung des Wassers. Mikroorganismen können also die Trinkwasserqualität somit auch erheblich verbessern.
Anders ist es mit pathogenen Mikroorganismen: Diese sind im Trinkwasser gänzlich verboten. Ihr Grenzwert liegt bei 0 KbE pro 100 ml. Die Einheit KbE steht für „koloniebildende Einheit“ und steht für die Menge an Kleinstlebewesen, sprich Keime. In Deutschland, Österreich und der Schweiz werden die rechtlichen Anforderungen an die Trinkwasserqualität durch eine Vielzahl von Gesetzen und Verordnungen definiert. Hier wird festgelegt, dass Leitungswasser keine pathogenen und potenziell pathogenen Keime enthalten darf. So wird für eine zuverlässige Wasserhygiene gesorgt und sichergestellt, dass, wenn überhaupt, nur Keime, die kein gesundheitliches Risiko darstellen, in geringer Konzentration im Trinkwasser sind.
Welche Trinkwasser-Keime sind krankheitserregend?
Obwohl Trinkwasser nicht komplett keimfrei sein muss, um als sicheres Lebensmittel zu gelten, sind bestimmte Keime im Trinkwasser unerwünscht. Sie dürfen gar nicht oder nur in sehr geringem Maße im Wasser vorhanden sein, um als unbedenklich zu gelten. Zu den häufigsten krankheitserregenden Keimen im Wasser zählen Legionellen, Coli-Bakterien und Noroviren.
Häufige Gründe für krankheitserregende Keime im Wasser
In Ausnahmefällen kommt es zu einer bedenklichenVerkeimung des Trinkwassers. Wie genau kommt es dazu und wie entstehen diese Keime im Wasser?
Trinkwasser-Keime durch schlecht gewartete Hausanschlüsse
Da die Wasserversorger in Österreich nur bis zum Hausanschluss für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich sind, können auf der sogenannten letzten Meile bis zum Wasserhahn hygienische Probleme auftreten, z. B. durch verrostete Wasserrohre.
Keime im Trinkwasser durch Stagnationswasser
Wenn Trinkwasser längere Zeit (mehr als 72 Stunden) in den Leitungen steht, spricht man von Stagnationswasser. Je länger das Wasser steht, desto höher ist die Gefahr, dass Keime oder Metalle aus den Leitungen das Wasser negativ beeinflussen.
Verkeimung des Wasserhahns
Das kleine Sieb vorne am Wasserhahn, der Perlator, kann ein Einfallstor für Keime sein. Dasselbe gilt für den Duschkopf. Über die Armaturen können Keime bis in die Wasserleitungen gelangen und sich verbreiten.
Keime im Trinkwasser durch Probleme in der Wasserversorgung
In seltenen Fällen sind etwa Defekte in der Wasseraufbereitung oder Rohrbrüche im Verteilernetz für Keime in der Wasserleitung verantwortlich.
Keime im Trinkwasser verhindern
Unter bestimmten Umständen fühlen sich Keime im Trinkwasser besonders wohl. Zwar haben Mikroorganismen unterschiedliche Temperaturansprüche, doch bevorzugen viele von ihnen warme Temperaturen bei 20-45 Grad. Bei Kälte stellen sie ihr Wachstum ein, bei Hitze zwischen 70-90 Grad sterben sie ab. Viele Keime vermehren sich schneller, wenn ausreichend Sauerstoff zur Verfügung steht. Auch Nährstoffe brauchen sie zum Wachsen: Besonders wichtig sind Kohlenhydrate, Eiweiß und Mineralien. Welche genau das sind, variiert je nach Art der Keime. Was jedoch die meisten Mikroorganismen gemeinsam haben: Sie wachsen bevorzugt im neutralen pH-Wert Bereich um 7.
Mit diesem Vorwissen ist es leichter, einer Verkeimung des Trinkwassers vorzubeugen. Um Keime in der Wasserleitung zu verhindern, gibt es verschiedene Maßnahmen:
- Regelmäßige Reinigung von Wasserhahn und Perlator.
- Regelmäßige und fachgerechte Wartung von Filteranlagen.
- Prüfung von Hausleitungen durch den Hauseigentümer.
- Bei längerer Nichtnutzung das Wasser eine Zeit lang ablaufen lassen.
Tritt dennoch eine Verkeimung des Wassers auf, muss die Ursache schnellstmöglich ermittelt werden. Eine Verkeimung des Leitungsnetzes muss durch den Wasserversorger behoben werden. Dieser oder die entsprechende Behörde bzw. Gemeinde erlässt eine Abkochaufforderung. Kommt es allerdings in einem einzelnen Gebäude zur Verkeimung, ist das durch den Hausbesitzer zu lösen.
Achtung: Die Wasserfilter von BRITA dürfen nur mit hygienisch einwandfreiem Leitungswasser verwendet werden und bieten keinen Schutz vor Verkeimung. Weiterhin stellen sie bei korrekter Verwendung nachweislich keine wachstumsfördernde Umgebung für potentiell pathogene oder pathogene Keime dar. Jede Kartusche, die die Produktionsstätte von BRITA verlässt, wurde dampfsterilisiert. Dadurch wird sichergestellt, dass alle unsere Filter unser Haus in einem hygienisch einwandfreien Zustand verlassen. Weiterhin werden die Filter hinsichtlich der Norm zur Beurteilung der Qualität von Wasserfiltern, die u.a. die mikrobiologische Sicherheit der Kartusche regelt, regelmäßig vom TÜV Süd getestet. Diese Tests bestätigen, dass das Filtersystem keine wachstumsfördernden Effekte auf potentiell pathogene oder pathogene Mikroorganismen hat. Es kann höchstens zu einem kleinen Anstieg von harmlosen Wasserkeimen kommen, da diese an die nährstoffarme Umgebung innerhalb des Wasserfilters gewöhnt sind. Potenziell pathogene Keime hingegen benötigen gewisse Umstände, um sich vermehren zu können, wie zum Beispiel eine warme Umgebung. Da die BRITA Wasserfilter kühl und dunkel gelagert werden sollen, zum Beispiel im Kühlschrank, können sich diese nicht vermehren. BRITA Wasserfilter darüber hinaus mit einer geringen Menge an Silber behandelt, die die Vermehrung von Keimen in der Kartusche weiter hemmt. Da ein hochlösliches Silbernitrat verwendet wird, finden sich keine Silber-Nanopartikel in der Filterkartusche.